Fritz Kola setzt auch Nachhaltigkeit und vor allem Unabhängigkeit. Das Vertreten eigener Grundsätze zahlt sich für das Hamburger Unternehmen aus.
„Zuletzt 2016. Ich bräuchte nie mehr zu arbeiten“, antwortet Fritz-Kola-Gründer Mirco Wolf Wiegert auf die Frage von lebensmittelpraxis.de, wann er das Unternehmen mit jährlich zweistelligem Wachstum beim Umsatz zuletzt verkaufen hätte können. Doch darum geht es ihm nicht: „Unsere Motivation war damals, ein selbstständiges, unabhängiges Leben zu führen und eine tolle, hochwertige Kola zu verkaufen und diesen Weg auch hart durchzuziehen, beispielsweise mit Glas-Mehrweg, auch wenn uns dabei Geschäft verloren geht.“ Apropos Einweg-Plastik: Das gibt es bei Fritz-Kola nicht. Selbst hat Wiegert zuletzt im Urlaub welches benutzt: „Ich habe mich vor allem über mich selbst geärgert, weil ich meine Aluflasche zu Hause vergessen hatte.“
Kritik an Start-Up-Szene und Wirtschaft
Das Hamburger Unternehmen wächst, bei vielen modernen Start-Ups gehe es aber nur um einen möglichst schnellen Verkauf: „Wenn ich mir viele Start-ups heute ansehe: Da geht es doch meistens darum, auf einen baldigen Exit hinzusteuern und möglichst viel Geld rauszuschlagen.“ Auch das Wirtschaften gefällt Wiegert nicht: „Wir beobachten schon lange den Trend in der Wirtschaft, dass Profite privatisiert, Kosten aber sozialisiert werden. Das Einweg-System ist dafür das perfekte Beispiel.“
Als Unternehmer findet er, „dass ich komplett verantwortlich bin für mein Produkt, also auch für die Rücknahme und Entsorgung. Es geht aber weit darüber hinaus.“
Fotocredit: Fritz Kola