Jährlich wird zu viel Essen weggeschmissen. Die vermehrte Zeit, die wir gerade zuhause verbringen, kann helfen, einen neuen Umgang mit Lebensmitteln zu finden.
„Wir sind gewohnt, mehrere Sorten Schinken und Wurst im Kühlschrank zu haben und unterschiedliche Obstsorten in der Obstschale“, erklärt Gurdrun Obersteiner, Expertin für Abfallwirtschaft an der BOKU in Wien, in einer Aussendung. Vor allem Obst und Gemüse (27%), Brot (16%), Milchprodukte/Eier/Käse (12%), Fleisch/Wurst/Fisch (11%) landen im Müll Vermeidbare Lebensmittelabfälle machen 14,5 % der Masse des Restmülls in Österreich aus. Das entspricht 43 kg pro Haushalt im Jahr bzw. 18,9 kg pro Kopf. „Der Anteil der vermeidbaren Lebensmittelabfälle ist in den vergangenen zehn Jahren tendenziell größer geworden“, sagt die stellvertretende Institutsleiterin.
Quarantäne als Chance
Dabei wäre es relativ einfach. Das Mindesthaltbarkeitsdatum heißt eben „mindestens“, die Expertin rät zu „schauen, schmecken und riechen“, bevor etwas weggeworfen wird. Vielleicht haben die derzeitigen Quarantäne-Maßnahmen in Bezug auf Lebensmittelverschwendung ja sogar positive Auswirkungen. Viele Menschen zu Hause, kochen häufiger selbst und möglicherweise landen dadurch derzeit weniger Brot, Ost und Gemüse im Müll. Obersteiner sieht jedenfalls derzeit die Chance, unnötige Lebensmittelabfälle zu vermeiden. „Jetzt sollten viele ausreichend Zeit haben, auch Reste zu verkochen und insgesamt darauf zu achten, weniger Lebensmittelabfall zu produzieren