Durch den Corona-bedingten verringerten Lärm können Vögel derzeit leiser zwitschern. Ein Biologe vermutet, dass sie sich weniger anstrengen müssen.
Wer sich derzeit eine Auszeit in der Natur gönnt, registriert, dass mehr Singvögel zu hören sind; diese sind aber nicht unbedingt lauter als sonst. „Wir erwarten, dass die Singvögel sich jetzt weniger anstrengen müssen“, erklärt der Biologe und Biodiversitätsforscher Klaus Hackländer von der Universität für Bodenkultur (Boku) in einem Interview mit dem Kurier. Das Gespräch entstand aufgrund der Annahme, dass Singvögel zwar jetzt besser zu hören sein müssten, aber leiser zwitschern – schließlich muss nicht so stark gegen den Verkehrs- und sonstigen Lärm „angesungen“ werden.
Auswirkungen unklar
Inwiefern sich diese neuen, leiseren Töne auch auf den Bruterfolg auswirken, sei noch nicht ganz klar. Es scheint laut Expertinnen und Experten aber so zu sein, dass sich die Singvögel generell weniger anstrengen müssen, was wiederum deren Stress mindert. Einen besonderen Aufruf an jene Glückliche, die einen Garten ihr Eigen nennen, erklärt Eva Karner-Ranner, Ortnithologin bei der Vogelschutz-Organisation Birdlife: „Wer sich im Garten am Gesang der heimischen Siedlungsvögel erfreuen möchte, sollte ihn möglichst naturnah gestalten. Es ist jetzt ganz besonders wichtig, den Vogellebensraum nicht zu ordentlich zu halten, weil die Vögel ihren Nahrungsraum brauchen.“