Die ersten Gebäude der Menschheit waren aus Lehm. Punkto Nachhaltigkeit überzeugt der uralte Baustoff.
Laut einem Bericht der Stuttgarter Zeitung sind 15 Prozent des Unsesco-Weltkulturerbes aus Lehm erbaut. Die Vorteile gehen aber über Beständigkeit hinaus. Denn Lehm ist durch seine de facto weltweite Verfügbarkeit zunächst CO2-neutral. Feuchtigkeit wird schnell aufgenommen, Kühle und Wärme werden quasi gespeichert. Weiters absorbiert er Gerüche, dämmt Schall und ist vollständig recyclebar. Die 11.000 Jahre alte Lehmbaukultur müsse nun wieder entdeckt werden. Schließlich überdauerten neolithische Siedlungen Jahrtausende.
Neues Buch
Im Buch Lehmbaukultur. Von den Anfängen bis heute“ (Edition Detail, München. 512 Seiten, 99 Euro) zeichnet Architekt und Stadtplaner Jean Dethier die Geschichte des Lehmbaus exakt so nach, wie es der Titel vermuten lässt. Enthalten ist beispielsweise der aufsehenerregende, 2019 fertiggestellte Hauptsitz des Bio-Lebensmittelunternehmens Alnatura in Darmstadt, den das Stuttgarter Architekturbüro Haas Cook Zemmrich Studio 2050 mit der größten Stampflehmfassade eines Bürobaus in Europa ausgestattet hat.