Apps mit Klimaschutzfaktor
Ein nachhaltiger Lebensstil, vor allem der Menschen in Industriestaaten, ist der erste Schritt in puncto Klimaschutz, den jeder Einzelne nehmen kann. Apps mit Klimaschutzfaktor können uns auf dem Weg zu einem „grüneren“ Leben unterstützen und zu einem umweltfreundlicheren Leben beitragen.
Thomas Pisan
Too good to go
Lebensmittelverschwendung ist in Industriestaaten ein tief verwurzeltes Problem, das uns vielerorts begegnet. Bei uns zu Hause, im Restaurant oder im Supermarkt. Ein Bewusstsein für diese Verschwendung ist in den letzten Jahren bereits herangewachsen, aufgrund sehr geringem Gestaltungsspielraum oder mangelhafter Gesetzeslage sind Änderungen aber noch nicht absehbar. Dank einer „grünen“ Gründerszene haben sich aber einige Apps diesem Problem angenommen.
Bereits 2015 ins Leben gerufen, kämpft die App Too Good To Go gegen die tägliche Lebensmittelverschwendung in Restaurants oder Supermärkten. Das Konzept ist simpel: Lebensmittel – vom einzelnen Sandwich bis zum Einkaufskorb mit unterschiedlichen Waren – die aufgrund des Ablaufdatums oder wegen ihrer kurzen Lebensdauer tags darauf nicht mehr verkauft werden dürfen, können über die App von teilnehmenden Geschäften angeboten werden. Somit landen die wertvollen Lebensmittel nicht im Müll und Nutzer der App können gleichzeitig durch deutlich niedrigere Preise Geld sparen. Auf einer Karte werden den Nutzern die Angebote in der Umgebung angezeigt, auch der Zeitpunkt der Abholung ist bereits festgelegt.
Ecosia
Wir alle nützen heutzutage wie selbstverständlich das Internet um eine Info zu einem brennenden Thema oder ein Torten-Rezept für die nächste Geburtstagsfeier zu suchen. Blitzschnell liefern die Rechenzentren der Internetriesen die gewünschte Information. Dass wir beim Surfen im Internet auch etwas Gutes für die Umwelt machen können, ist aber noch weitgehend unbekannt.
Das Unternehmen Ecosia setzt wie viele andere Suchmaschinen im Web und via App auf Werbung zur Generierung von Einnahmen. Der große Unterschied: Ecosia bezeichnet sich als ökologische Suchmaschine und investiert 80 Prozent des lukrierten Geldes in die Umwelt. Dank der Suchanfragen der Nutzer pflanzt man zusammen mit „Greening the Desert“ etwa Bäume in Burkina Faso und 14 weiteren Ländern. Sofern der Nutzer für seine Suchanfragen regelmäßig auf Ecosia zurückgreift, wird auch angezeigt, wie viele Bäume durch seine Suchanfragen gepflanzt wurden (im Schnitt sind etwa 45 Suchen nötig, bis ein Baum gepflanzt wird). So wurden bereits mehr als 118 Millionen Bäume gepflanzt. Die Qualität der Suchergebnisse ist hoch. Zur Beantwortung der Suchanfragen verwendet Ecosia eigene Algorithmen und nutzt die Dienste von Microsofts Bing.
Codecheck – Shop better, live better
Ein benzinfressender Ami-Schlitten mit V8-Motor ist weitaus umweltschädlicher, als ein kleiner fernöstlicher Kompakt-PKW mit 70 PS. Zu dieser Erkenntnis kommt man aber sogar ohne den guten alten Hausverstand. Bei vielen alltäglichen Gebrauchsgütern ist es hingegen schwierig bis nahezu unmöglich die Auswirkungen auf die Umwelt auf den ersten Blick zu erkennen. Gerade bei Konsumgütern. Inhalt und die Auswirkung der verwendeten Inhaltsstoffe bleiben oft im Dunkeln.
Codecheck schafft hier Abhilfe. Der Shoppingberater für einen bewussten Lebensstil hilft dabei viele Produkte aus unserem Alltag besser einzuordnen. Welche Inhaltsstoffe stecken in unseren Lebensmitteln, in Kosmetikartikeln oder Haushaltsmitteln. Eine weitere Rubrik ist etwa dem Nachwuchs gewidmet. Mittels Barcodes oder über eine manuelle Suchfunktion sucht die App nach den jeweiligen Produkten, die in unseren Einkaufswagen landen sollen. So kann man beispielsweise umweltschädliche Stoffe wie Mikroplastik oder Palmöl leicht identifizieren und in Zukunft auf das Produkt verzichten. Auch mögliche Auswirkungen auf den Körper werden aufgezeigt. Passende Alternativen hat die App auch parat.
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Fotocredit – Aufmacherfoto: Peter Suwandschieff