Biosphärenpark Wienerwald: 15 Jahre gemeinsame Erfolgsgeschichte
Der Biosphärenpark Wienerwald ist positiv für das Klima und wichtiger Erholungs- und Lebensraum für die Menschen in der Nähe.
Redaktion
Geschätzte 50 Millionen Menschen besuchen jährlich den Wienerwald und genießen den Wald als Ort der Ruhe und Erholung. Ein mehr als 3.000 km langes Netz markierter Wege und Strecken bietet Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten für alle Ansprüche. Von Wanderwegen und Laufstrecken über Lehrpfade, markierte Mountainbike-Routen und Radwege bis hin zu Langlaufloipen erstreckt sich das Angebot. Im Jahr 2005 wurde der Wienerwald auf Initiative der Länder Niederösterreich und Wien zum UNESCO Biosphärenpark erklärt. 2006 wurde eine 15a-Vereinbarung zum Betrieb des Biosphärenparks Wienerwald beschlossen und die „Biosphärenpark Wienerwald Management GmbH“ der Bundesländer Niederösterreich und Wien gegründet. „Seit 15 Jahren läuft nun dieses gemeinsame Projekt als große Erfolgsgeschichte!“ freuen sich LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Stadtrat Jürgen Czernohorszky bei der gemeinsamen Bilanzpräsentation in der Waldschule in Wien-Ottakring.
Der Wienerwald ist einer von 714 Biosphärenparks in 129 Staaten und das größte zusammenhängende Laubwaldgebiet Mitteleuropas. Über 30 verschiedene Waldtypen findet man aufgrund der unterschiedlichen klimatischen und geologischen Bedingungen in dieser Region vor. Das Gebiet umfasst eine Fläche von 1.050 km2 in 51 Niederösterreichischen Gemeinden und sieben Wiener Gemeindebezirken. Rund 850.000 Menschen sind in dieser lebenswerten Region zu Hause. „Uns ist die Einbindung von Gemeinden, Wr. Bezirken und Partnerbetrieben in die gesamtheitliche Entwicklung ein besonderes Anliegen, dem wir uns in Zukunft verstärkt widmen wollen. Gemeinden, Bezirke und unsere aktuellen und zukünftigen Partnerbetriebe sind eingeladen an der positiven Entwicklung des Biosphärenparks Wienerwald mitzuwirken“, so Biosphärenpark Wienerwald Direktor Andreas Weiß.
15 Jahre nachhaltige Entwicklung
Im Biosphärenpark Wienerwald befinden sich besondere Lebensräume für Tier-, Pilz- und Pflanzenarten, die erhalten werden sollen. Gleichzeitig war immer klar, dass es hier auch eine nachhaltige Nutzung geben soll, weshalb das Gebiet in verschiedene Zonen unterteilt wurde: So stehen von den insgesamt 105.000 Hektar Gesamtfläche rund 36 Prozent als Pflege- und Kernzonen unter besonderem Schutz. 2019 wurde mit der „Pflegezonen-Verordnung neu“ ein weiterer Meilenstein gesetzt: So wurde die Pflegezonen von 1/5 der Fläche auf fast 1/3 der Fläche des Biosphärenparks vergrößert und damit der grüne Kern des Biosphärenparks gesichert.
Im Naturraum Biosphärenpark findet man mehr als 20 verschiedene Wiesen- und über 30 Waldtypen sowie über 2.000 Pflanzenarten und rund 150 Brutvogelarten. Die große Artenvielfalt wird laufend beobachtet und erforscht und in Datenbanken festgehalten, die dann Grundlage für weitere Forschungen, Auswertungen und Empfehlungen sind. „Der Biosphärenpark am Rande der Großstadt Wien ist durch die Vielfalt von Natur, Kultur und nachhaltiger Bewirtschaftung geprägt“, freut sich Wiens Forstdirektor Andreas Januskovecz.
In den letzten 15 Jahren wurden bei verschiedensten Veranstaltungen wie Tagen der Artenvielfalt rund 250.000 Menschen erreicht, bei Schulaktionen und Umweltführungen für Schulen wurden zusätzliche 15.000 SchülerInnen direkt einbezogen. Weiters gab es 100 Pflegeeinsätze zur Erhaltung der Artenvielfalt mit 500 Freiwilligen. 22 Partnerbetriebe aus den Bereichen Landwirtschaft und Gastronomie tragen die Biosphärenpark-Idee zur nachhaltigen Entwicklung mit und setzen diese in ihrem täglichen Wirtschaften um. Im Rahmen der Obstbaumaktionen wurden zur Erhaltung der Streuobstwiesen alleine über das BPWW-Management 3.300 Hochstamm-Obstbäume und 2.000 heimische Heckensträucher von der Bevölkerung ausgepflanzt.
Die wichtigsten Herausforderungen für die nächsten 15 Jahre
Doch die Herausforderungen bleiben auch in den nächsten Jahren hoch: So gilt es, den Biosphärenpark noch stärker als Motor für eine nachhaltige Regionalentwicklung zu nutzen. Dazu soll es eine Erweiterung des Netzwerkes an Partnerbetrieben und eine Stärkung der Marke „Biosphärenpark-Gemeinde/Bezirk“ geben.
Wesentlich sei, die Waldbewirtschaftung in Bezug auf den Klimawandel zu sehen und „die Ressource Wienerwald mit seiner Wirtschafts-, Erholungs- und Klimawirkung zu sichern“, so der Wiener Klimastadtrat Jürgen Czerno. Hier haben wir mit der Wald- und Wiesencharta in Wien bereits einen wichtigen Schritt gesetzt, der die große Bedeutung und den Schutz dieser Grünräume in den Mittelpunkt stellt. „Künftig wollen wir zudem noch stärker erforschen, was der Wald für das Stadtklima bringt!“
Foto: Pixabay
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