Lieferkettengesetz: Bürgerinitiative startet neue Kampagne - packmas.jetzt

Lieferkettengesetz: Bürgerinitiative startet neue Kampagne

Die seit Ende 2020 aktive unabhängige BürgerInnen-Initiative für ein Lieferkettengesetz startet ihre neue Kampagne.

Redaktion

Unter dem Motto „Lieferkettengesetz jetzt!“ werden ab Oktober dutzende Aktivitäten in ganz Österreich durchgeführt. Inhaltliche Schwerpunkte liegen zunächst bei den Themen Holz und Lebensmitteln. Pressekonferenzen und mehrere Vor-Ort-Aktionen sind in den kommenden Wochen in verschiedenen Teilen Österreichs geplant, dabei werden auch zahlreiche neue Erkenntnisse aus aktuellen Recherchen veröffentlicht, darunter etwa zum Möbelkonzern IKEA. Begleitet wird die Öffentlichkeitsarbeit von einer Plakatkampagne in Kooperation mit MEGABOARD.

Dazu Sprecherin Veronika Bohrn Mena: „In den letzten Monaten haben wir starke Netzwerke geknüpft und Strukturen aufgebaut. Nun wollen wir gemeinsam mit unseren Partnern das gesellschaftliche Bewusstsein schärfen und Druck aufbauen, damit der Prozess für ein Lieferkettengesetz in Österreich endlich startet. Dazu werden wir nicht nur im öffentlichen Raum sichtbar sein, sondern auch Gesprächsrunden mit Entscheidungsträger*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik umsetzen. Wir verstehen uns dabei als die unabhängige Stimme der Bürger*innen und Konsument*innen – also derer, die bislang nicht am Verhandlungstisch gesessen sind. Höchste Zeit, dass sich das ändert.“

Bestseller-Buch „Konzerne an die Kette!“

Das Fundament der neuen Kampagne stellt das jüngst im Brandstätter Verlag erschienene Buch „Konzerne an die Kette!“ von Veronika und Sebastian Bohrn Mena dar. Das Vorwort hat Autorin Kathrin Hartmann verfasst, empfohlen wird es u.a. von Jean Ziegler. Das Werk, das es in der ersten Woche bereits in die Bestseller-Liste des Hauptverbands des Buchhandels geschafft hat, zeichnet anhand von konkreten Beispielen die globalen Lieferketten von multinationalen Konzernen wie Nestle, Adidas oder Apple nach. Und zeigt dabei die vielfältigen Verbrechen wider die Menschenrechte und Umweltstandards, die dabei anfallen und zumeist ungesühnt bleiben. Dazu wird es mehrere Buchpräsentationen geben.

Über 30 Betriebe in Netzwerk „Unternehmen für nachhaltige Wirtschaft“

Einen wesentlichen Part der Kampagne stellt auch die Einbindung von kooperierenden Unternehmen dar. Aktuell wird die Bürger*innen-Initiative von über 30 Unternehmen unterstützt, darunter auch Branchengrößen wie „Sonnentor“, „Grüne Erde“ oder „Bioschwein Austria“. Zusammen stehen diese nachhaltigen Vorreiter-Betriebe nicht nur für einen Umsatz von über 250 Millionen Euro pro Jahr, sondern beschäftigen auch tausende Mitarbeiter*innen und sichern das Überleben von tausenden Bäuer*innen im ganzen Land. Sie zeigen in ihrer tagtäglichen Arbeit, dass sozial und ökologisch verträgliche Lieferketten keine Utopie, sondern auch ein ganz realer wirtschaftlicher Mehrwert sein können.

10 AmtsträgerInnen und über 50 Persönlichkeiten unterstützen

Getragen wird die Initiative von über 50 Persönlichkeiten, darunter Philosophin Lisz Hirn, Umweltmediziner Hans-Peter Hutter, Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb, Sozialwissenschaftlerin Judith Kohlenberger, Menschenrechtler Manfred Nowak, Jurist Oliver Scheiber, Schriftstellerin Susanne Scholl, Ökonom Stephan Schulmeister oder Schauspielerin Martina Ebm. Unterstützung erfährt sie zudem durch 10 Amtsträger*innen, von Vizekanzler Werner Kogler und allen grünen Minister*innen bis hin zu Stadträt*innen und Bürgermeister*innen unterschiedlicher Parteien. Durch intensiven Dialog mit den politischen Entscheidungsträger*innen wird der Prozess für ein Lieferkettengesetz forciert.

Einladung zur Mitwirkung der Bevölkerung

Die Kampagne wird organisatorisch von einem multidisziplinären Team rund um Sprecherin Veronika Bohrn Mena umgesetzt, dass sich auf die Mitwirkung von aktuell bereits über 100 Ehrenamtlichen in ganz Österreich stützen kann. Dabei sind jugendliche Klima-Aktivist*innen genauso aktiv wie Wissenschaftler*innen oder Menschen, die sich nach Jahrzehnten der Arbeit, in ihrer Pension nun für eine ökologisch und sozial gerechte Zukunft ihrer Nachkommen engagieren. Die Kampagne ist bewusst offen und partizipativ gestaltet und bietet allen Menschen die Möglichkeit sich laufend einzubringen. Infos und Kontakt unter www.lieferkettengesetz.at.

Fotocredit: Pixabay

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