Waldstrategie 2100: Naturnahe und nachhaltige Waldbewirtschaftung
Wälder sind nicht nur selbst von der Klimakrise betroffen, sie sind auch Teil der Lösung im Kampf gegen die Erderwärmung. Die Waldstrategie 2100.
Redaktion
Die Bundesforste haben daher für jedes ihrer 120 Forstreviere in ganz Österreich neue Zukunftskonzepte erstellt und die Waldbewirtschaftung bis 2100 bereits an zukünftige Klimabedingungen angepasst. 160.000 Waldstandorte wurden dafür gemeinsam mit WissenschaftlerInnen und ForscherInnen, unter anderem von der Wiener Universität für Bodenkultur, genau untersucht. Unter dem Szenario einer globalen Erderwärmung von plus zwei Grad laut Pariser Klimaabkommen wurden anschließend individuelle Bewirtschaftungspläne für die jeweiligen Regionen erstellt. „Damit wissen wir schon heute, welche Bäume im Wald der Zukunft am besten wachsen werden, weil sie die besten Voraussetzungen für die veränderten Bedingungen mitbringen. So können wir unser Wälder klimafit machen“, erläutert Bundesforste-Vorstand Rudolf Freidhager. Ein besonderer Fokus wird dabei auf artenreiche Mischwälder und Naturverjüngung gelegt.
Waldtrategie 2100: Wälder nützen und schützen statt stilllegen
„Unsere Strategie basiert auf ökonomischen und ökologischen Zielen und schließt auch gesellschaftliche Aspekte mit ein. Wir wollen die Wälder weiterhin nachhaltig nützen, aber gleichzeitig auf denselben Waldflächen die Artenvielfalt schützen und fördern“, erklärt Freidhager. Die Bundesforste betreuen 850.000 Hektar Naturfläche in Österreich, rund neun Prozent davon stehen bereits heute unter strengem Naturschutz (z. B. Nationalparke und Wildnisgebiete), für weitere 40 % der ÖBf-Flächen gelten darüber hinaus naturschutzfachliche Bestimmungen. „Strenger Naturschutz auf bestimmten Flächen ist wichtig, eine zusätzliche flächendeckende Außernutzung-Stellung sehen wir aber nicht als sinnvolle Herangehensweise. Vielmehr plädieren wir dafür, Naturschutz in die Waldarbeit zu integrieren. Wälder sind wichtige Verbündete im Kampf gegen die Klimakrise – sie speichern CO2, liefern uns den nachwachsenden Rohstoff Holz, der in der Bioökonomie intelligent eingesetzt wird. Wälder schützen vor Naturgefahren, sind Lebensraum und gleichzeitig auch Freizeit- und Erholungsraum. Alle diese Leistungen können sie nur für uns Menschen erbringen, wenn wir sie mit Blick auf die kommenden Generationen nachhaltig und naturnah bewirtschaften. Dafür setzen wir uns mit aller Kraft ein. Wichtig ist und bleibt dabei aber, dass wir alle zusammenhelfen und unseren CO2-Ausstoß deutlich reduzieren – denn sonst kann uns auch der Wald nicht mehr retten“, betont Freidhager abschließend.
Fotocredit: packmas.JETZT