Erdgas-Fracking ist nicht die Lösung
Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich begrüßt die vom Umweltministerium in einem Ministerratsvortrag vorgeschlagene Absage an Erdgas-Fracking.
Redaktion
„Österreich muss erneuerbare Energien naturverträglich ausbauen und generell deutlich sparsamer mit Energie umgehen. Nur so werden wir langfristig krisensicher. Daher sollten sowohl die Bundesregierung als auch alle Landeshauptleute neuen Erdgas-Förderungen eine klare Absage erteilen und das rasch gesetzlich verankern”, sagt WWF-Energiesprecher Karl Schellmann.
Erdgas-Fracking verzögert Energiewende
Die Erschließung neuer Erdgas-Quellen verzögert eine echte Energiewende und widerspricht der geplanten Klimaneutralität 2040. „Erdgas-Fracking wäre ein klimapolitisches Harakiri-Projekt. Fossiles Gas gehört weltweit zu den größten Klimakillern und ist allein in Österreich für rund 20 Prozent aller Treibhausgasemissionen verantwortlich. Besonders problematisch ist das bei der Gewinnung freigesetzte Methan, ein noch viel schädlicheres Treibhausgas als CO2”, sagt WWF-Experte Schellmann.
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Vor diesem Hintergrund kritisiert der WWF die lobbygetriebenen Forderungen nach Fracking im Weinviertel sowie die aktuellen Pläne zu möglichen Erdgas-Förderungen in der Nationalpark-Gemeinde Molln. „Neue Erdgas-Bohrungen brauchen Jahre, bis sie liefern und sind daher in der aktuellen Energiekrise völlig nutzlos. Wenn sie dann fördern, müssen sie aus Klimaschutzgründen schon wieder eingestellt werden”, sagt WWF-Energiesprecher Karl Schellmann. “Das werden verlorene Investitionen und unnötige Belastungen der Bevölkerung und es zerstört alle Klimaschutz-Bemühungen. Daher ist das der völlig falsche Weg und muss sofort gestoppt werden.“
Beim Fracking wird durch eine Bohrung, unter hohem Druck von typischerweise mehreren hundert Bar, eine Flüssigkeit (“Fracking-Fluide”) in den geologischen Horizont, aus dem gefördert werden soll, gepresst. Als Fracking-Fluid dient Wasser, das zumeist mit Stützmitteln, wie z. B. Quarzsand, und Verdickungsmitteln versetzt ist. Üblicherweise werden zunächst im Zielhorizont mehrere abgelenkte Bohrungen (Laterale) mittels Richtbohren angelegt, wobei der Bohrmeißel schichtparallel geführt wird. Dadurch ist die zur Verfügung stehende Bohrlochlänge in der Lagerstätte wesentlich größer, was generell die Ausbeute der Förderung erhöht. Zum Einsatz kommen beim Hochvolumen-Hydrofracking große Flüssigkeitsmengen mit mehr als 1000 m³ pro Frackphase bzw. insgesamt mehr als 10.000 m³ pro Bohrloch.
Fotocredit: Pixabay
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