Vier-Tage-Woche: Weniger gestresst, weniger krank - packmas.jetzt

Vier-Tage-Woche: Weniger gestresst, weniger krank

In einer britischen Studie zur Vier-Tage-Woche wurde nachgewiesen, dass die Umstellung Wohlbefinden steigert und nicht zulasten der Produktivität geht.

Redaktion

61 Firmen mit fast 3.000 Beschäftigten haben an der bisher größten Studie zur Vier-Tage-Woche teilgenommen. Die Angstellten hatten 2022 ihre Arbeitszeit für sechs Monate um 20 Prozent reduziert, ohne finanzielle Eiinbußen hinnehmen zu müssen. Das Ergebnis der Studie liegt nun vor und ist eindeutig: 71 Prozent der Beschäftigten gaben an, weniger unter “Burnout” zu leiden, 39 Prozent fühlten sich weniger gestresst als zu Beginn der Viert-Tage-Woche. Die Zahl der Krankenstandstage ging um satte 65 Prozent zurück und die Zahl der Mitarbeiter:innen, die das Unternehmen verließen, sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 57 Prozent. Dem nicht genug: 60 Prozent der Beschäftigten stellten fest, dass sie besser in der Lage sind, ihre bezahlte Arbeit mit ihren Betreuungspflichten zu vereinbaren. 62 Prozent berichteten, dass es ihnen leichter fällt, ihre Arbeit mit ihrem sozialen Leben zu vereinbaren.

Eines war dabei besonders auffällig, vor allem im Lichte der in Österreich jüngst von Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) losgetretenen Diskussion rund um Teilzeitarbeit.

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Keine Produktivitätseinbußen durch Vier-Tage-Woche

Im Schnitt gingen die Einnahmen der Unternehmen nämlich nicht zurück, sondern stiegen leicht um 1,4 Prozent. Soziologe Brendan Burchell, der die Forschungsarbeiten an der University of Cambridge leitete, erklärt dazu: “Vor der Studie bezweifelten viele, dass die Produktivitätssteigerung die Arbeitszeitverkürzung ausgleichen würde – aber genau das haben wir festgestellt.” Es waren auch die Mitarbeiter:innen selbst, die darauf achteten, effizienter zu arbeiten. So wurden Besprechungen gekürzt oder gar geschwänzt. Ein Zeittotschlagen kam seltener vor, auch wurden Technologien gesucht, um die Produktivität zu verbessern.

An der Studie teilgenommen hatten Unternehmen aus verschiedensten Branchen, sei es von Onlinehändlern über Finanzdienstleistern bis hin zu Animationsstudios und Fast-Food-Läden oder Beratung, Wohnungsbau, IT, Personalvermittlung, Gastronomie, Marketing oder Gesundheitswesen. Und warum machten sie mit? Einige erklärten, dass sie die Vier-Tage-Woche als Reaktion auf die Pandemie betrachteten und so am Arbeitsmarkt besser an Talente kämen. Andere hatten miterlebt, wie ihre Mitarbeiter während der Pandemie unter Gesundheitsproblemen und Trauerfällen litten, und fühlten eine “moralische Verantwortung” gegenüber ihren Mitarbeitern. Viele sagten jedoch auch, dass kürzere Arbeitszeiten schon lange vor Covid-19 als Reaktion auf anspruchsvolle oder psychisch belastende Arbeit diskutiert wurden.

Vier-Tage-Woche bleibt

Die Firmen haben nun entspanntere Angestellte, wie Niamh Bridson, Doktorandin in Cambridge, gegenüber Medien anmerkt: “Die Arbeitnehmer berichteten häufig von einer deutlichen Stressreduzierung. Viele beschrieben, dass sie zu Hause leichter abschalten oder durchatmen können. Eine Person erzählte uns, dass ihre ‘Sonntagsangst’ verschwunden sei.” Fast jedes Unternehmen, das im Zuge der Studie befragt wurde, gab an, dass man von anderen Unternehmen in seiner Branche mit Fragen die Vier-Tage-Woche betreffend überhäuft wird. Soziologe Burchell abschließend: “Wenn wir Arbeitgeber fragen, sind viele von ihnen überzeugt, dass die Vier-Tage-Woche kommen wird.

Fotocredit: Pixabay

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