Appell der Windkraftbranche an Politik
Beim Windenergie-Symposium AWES, das am vergangenen Montag statt fand, fordert die Interessensvertretung endlich konkrete Schritte von der Politik.
Redaktion
Diese Woche fand das Windenergie-Symposiums AWES digital statt. Der Grundtenor der Vertreter der Windkraft: Es braucht in Sachen Klima endlich konkrete Taten durch die Politik. Bei der 14. Auflage tauschte sich die Branche zwei Tage online aus, um über aktuelle energiepolitische und windenergietechnische Themen zu diskutieren. Ein Speaker war Umweltökonomie-Professor Gernot Wagner von der New York University, der die Vorkommnisse im Lichte der Covid-19-Pandemie auf den Punkt brachte: “Der wesentliche Unterschied ist nur, dass die Klimakrise ein viel größeres Problem als die Corona-Pandemie darstellt und auch nachfolgende Generationen betrifft. Ohne Politik geht bei Covid- 19 wenig und ohne Politik geht auch beim Klimaschutz nichts.” Für ihn habe das Handeln der Regierung in der Corona-Pandemie gezeigt, dass entschiedenes Handeln, um einer Krise entgegenzutreten, möglich ist. Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft, unterstrich, dass das entschiedene Auftreten der Regierung auch punkto Klima erfolgen müsse: “In der Bekämpfung der Klimakrise ist sie bis jetzt noch schuldig geblieben.”
EAG als Nagelprobe
Ein entscheidender Faktor wäre hierbei nun das EAG (Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz). “Der Entwurf des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes ist eine ambitionierte Grundlage, es sind aber noch einige Stolpersteine zu beseitigen“, so Moidl. Gelingt dies, kann die Windkraft in den nächsten zehn Jahren 30.000 Menschen Arbeit auf den Windradbaustellen ermöglichen und weiteren 2.700 Personen einen Dauerarbeitsplatz für Wartung und Betrieb der Anlagen. Hans-Dieter Kettwig, Geschäftsführer des Windkraftanlagen-Herstellers Enercon, beschreibt die Lage so: “Diesen Ausbau könnten wir als Hersteller auch dringend brauchen, denn der Windmarkt in Deutschland hat seit 2018 einen unerhörten Einbruch erfahren.” Der Ausbau der Windenergie stockt in Deutschland und “wenn Ausschreibungen in Deutschland den Ausbau nicht adäquat anreizen konnten, wird dies im kleinen Österreich schon gar nicht möglich sein.”
“Angesichts der Dringlichkeit der Klimakrise appellieren wir an die Politik, ein funktionstüchtiges EAG Anfang 2021 mit einem nationalen Schulterschluss als Erfolgsgesetz zu beschließen und damit die Kehrtwende beim Klimaschutz einzuleiten“, so Moidl: „So hilft die Energiewende, die negativen wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie zu bekämpfen.“
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