Biodiversität: Nachhaltige Land- und Waldbewirtschaftung notwendig
Eine nachhaltige Land- und Forstwirtschaft, die zahlreiche Naturschutzleistungen beinhaltet, ist ein wesentliches Rückgrat zur Erhaltung der wertvollen Biodiversität.
Redaktion
Österreich zählt mit seiner einzigartigen Natur von rund 67.000 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten zu den artenreichsten Ländern in Europa. Verantwortlich dafür sind nicht nur seine geographischen und naturräumlichen Gegebenheiten, sondern vor allem auch eine verantwortungsvolle und nachhaltige Bewirtschaftung der vielfältigen heimischen Kulturlandschaft durch die Land- und Forstwirte.
Nachhaltige Landbewirtschaftung bewahrt Artenreichtum
Wälder sind für ihre reichhaltige Artenvielfalt bekannt und bieten vielen Tieren und Pflanzen wertvollen Lebensraum. In Österreich bildet eine kleinstrukturierte und vielfältige Land- und Forstwirtschaft eine große Anzahl an Lebensräumen und unterstützt somit wertvolle Biodiversität. Nur durch jahrhundertelanges, verantwortungsvolles und nachhaltiges Naturraummanagement seiner heimischen Land- und Forstwirte kann Österreich auf einen Lebensraum mit einer unglaublichen Artenvielfalt und Biodiversität verweisen.
Biodiversität: Ökologie und Ökonomie im Einklang leben
„Österreichs Landwirte betreiben verantwortungsvolle Landbewirtschaftung mit enormen Ansätzen zur Bewahrung und Steigerung der Biodiversität. Und auch die österreichischen Waldbesitzer beschreiten schon seit vielen Generationen den integrativen Weg einer nachhaltigen und multifunktionalen Forstwirtschaft, um die vielfältigen Leistungen des Waldes für die Gesellschaft als auch den Erhalt der wertvollen Biodiversität langfristig zu sichern. Heimische Land- und Forstwirte tragen im Sinne von ‚Natur nützen – Natur schützen‘ hohe Verantwortung für die Landschaft und deren Vielfalt, aber auch für die Gesellschaft und deren Bedürfnisse. Eine Außernutzungsstellung von zehn Prozent der Flächen, wie sie die EU-Biodiversitätsstrategie vorsieht, gefährdet – wirtschaftlich gesehen – nicht nur zum Beispiel mittelfristig über 25.000 Arbeitsplätze alleine in der Forstwirtschaft und Holzindustrie, sondern – ökologisch gesehen – langfristig auch die Lebensvielfalt“, erklärt DI Felix Montecuccoli, Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich, anlässlich des Tages der Artenvielfalt. „Denn die Landbewirtschafter kümmern sich verantwortungsvoll um ihre Flächen und die immer größer werdenden Risiken – sei es im Wald oder in der Landwirtschaft. Die steigenden Wetterextreme führen ohne aktives Management zu Verödung und zum Verlust vitaler Lebensräume, die auch den Anforderungen der Gesellschaft gerecht werden.“
Mit vielfältigen freiwilligen Leistungen und Maßnahmen für Umwelt und Natur – wie Totholzinseln, Amphibientümpeln und Renaturierungsprojekten – werden heute durch die Landbewirtschafter bereits viele zusätzliche, wertvolle Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten geschaffen. Nur ein gesichertes Einkommen sichert aber auch den Einsatz für solche nachhaltigen Flächen der Zukunft.
Klimawandel bedroht Artenvielfalt
Forscher stellen seit Jahren einen ansteigenden Verlust der Artenvielfalt fest. Hauptursachen für den Verlust der biologischen Vielfalt sind dabei zunehmend der massiv fortschreitende Klimawandel, die steigende Bodenversiegelung sowie der auf fossilen Rohstoffen basierende Lebensstil unserer Gesellschaft.
„Der Wald kämpft zunehmend mit den Herausforderungen des Klimawandels und seinen Folgen, die auch entsprechenden Einfluss auf die Biodiversität haben und zu einer Änderung der Artenzusammensetzung führen. In der Forstwirtschaft haben wir daher bereits vor Jahren damit begonnen, klimafitte Wälder für künftige Generationen zu pflanzen. Dafür ist ein an die lokalen Gegebenheiten angepasstes, verantwortungsvolles Management der Naturflächen erforderlich, aber auch entsprechende rechtliche Flexibilität, um den Herausforderungen des Klimawandels gerecht zu werden. Das sichert stabile und artenreiche Wälder für die Zukunft und gleichzeitig die notwendigen Leistungen für die Gesellschaft, wie beispielsweise den Schutz vor Lawinen und Naturgefahren. Die heimischen Landbewirtschafter arbeiten in und mit der Natur, sie sind die wahren Manager und Bewahrer der heimischen Landschaft und der dazugehörigen Biodiversität“, so Montecuccoli abschließend.
Fotocredit: Podbike
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