Buchtipp: “Radikale Wende” von Lena Schilling
Durch den Protest gegen die Lobau-Autobahn in Wien wurde die Klimaaktivistin Lena Schilling plötzlich berühmt. Erst kürzlich hat die junge Wienerin auch ihr erstes Buch veröffentlicht: “Radikale Wende”. Wir sind der Meinung, das solltet ihr unbedingt lesen!
von Peter Suwandschieff
Die Blockade der Baustellen zur Lobau-Autobahn ist wohl an niemanden in Österreich spurlos vorübergegangen. Die mediale Präsenz der Aktion, die deutlich länger andauerte, als das anfangs irgendjemand für möglich gehalten hatte, war unglaublich – aber es ist ja auch eine Menge passiert. Permanente Räumungsankündigungen, Klagsdrohungen gegen die AktivistInnen – mitunter auch gegen Minderjährige, ein Brandanschlag und sonstige Anfeindungen sorgten immer wieder für Aufregung und Aufmerksamkeit. Die Gemüter waren und sind erhitzt.
In ihrem ersten Buch “Radikale Wende” gewährt Lena Schilling einen kleinen Einblick in ihren Protestalltag damals und wie es ihr dabei ergangen ist. Lena versteht es wirklich, die wesentlichen Aspekte auf den Punkt zu bringen und emotional zu schildern, worum es ihr und den anderen AktivistInnen bei all ihren Aktionen geht. Und eigentlich sollte beim Lesen des Buchs völlig klar werden, dass junge Menschen, die daran arbeiten wollen, unseren Lebensraum auch für kommende Generationen zu erhalten, eigentlich keine andere Wahl haben, als sich auf diese Weise Gehör zu verschaffen.
Von den politischen Verantwortlichen werden sie und die Dringlichkeit, endlich die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, nämlich einfach ignoriert. Sie setzen seit Jahrzehnten weiterhin auf endloses Wirtschaftswachstum und hofieren die Konzerne dieser Welt, damit diese weiterhin uneingeschränkt Profite einfahren können. Die Tatsache, dass sie dabei Menschen, Tiere und die Umwelt ausbeuten und vernichten, spielt dabei offensichtlich keine Rolle.
Fragen, die wir uns alle stellen sollten …
Vor diesem Hintergrund geht Lena in “Radikale Wende” unter anderem folgenden Fragen auf den Grund:
- Wie radikal darf Protest sein?
- Dürfen SchülerInnen die Schule bestreiken, wenn sie keine andere Möglichkeit sehen, auf die Klimakrise aufmerksam zu machen, unter der sie von allen derzeit lebenden Generationen am längsten zu leiden haben werden?
- Dürfen AktivistIinnen sich vor Bagger setzen, wenn diese keine neuen Schienen für eine klimagerechte Mobilität bauen, sondern eine Straße, die schon nach wenigen Jahren wieder überlastet sein wird?
Ihre Antwort: “Ich glaube, wir dürfen nicht nur – wir müssen.”
Das Vorwort wurde von Konstantin Wecker geschrieben.
Über die Autorin:
Lena Schilling ist eine österreichische Klimaaktivistin, die mit der Fridays for Future-Bewegung in die Öffentlichkeit getreten ist. Die Wienerin ist Sprecherin der Initiative für ein Lieferkettengesetz und gründete 2020 den Jugendrat, eine unabhängige Jugendorganisation. Sie setzt sich vor allem für Klimagerechtigkeit ein.
Details zum Buch:
Erscheinungsdatum: 24.10.2022
Verlag: Amalthea Signum
Seitenzahl: 208
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-99050-231-0
Weitere Infos findest du hier:
Der Jugendrat
Lobau bleibt!
Fotocredit Aufmacherfoto: System Change not Climate Change
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