Ernährungstrends 2022: Klimafreundliche und nachhaltige Ernährung
Der aktuelle Trendreport Ernährung 2022 zu den Ernährungstrends, der von Deutschlands größtem Netzwerk für Ernährung, Nutrition Hub, in Kooperation mit dem Bundeszentrum für Ernährung durchgeführt wurde, spiegelt die Themen Nachhaltigkeit, Regionalität sowie Klima- und Naturschutz auch in der Welt der Ernährung wider.
Von Christian Pendl
Bei der Befragung von über 100 Expertinnen und Experten sahen 71 Prozent der befragten Ernährungsprofis in der klimafreundlichen und nachhaltigen Ernährung die wichtigste und unumkehrbare Entwicklung dieses Jahrzehnts. Dies zeigt sich laut dem Bericht von Nutrition Hub vor allem darin, dass die Zahl der wissenschaftlichen Arbeiten und Forschungsprojekte zu diesem Themenkomplex stark ansteigt, aber auch bei Ernährungsentscheidungen die Aspekte Regionalität und Nachhaltigkeit höher bewertet werden als die Gesundheit. Zudem findet in der Gemeinschaftsverpflegung ein Umdenken hin zu mehr Nachhaltigkeit statt. In weiterer Folge sei etwa auch im Verlagswesen dieses Bewusstsein zu spüren:
“Kochbuch- und Zeitschriftenverlage wünschen sich einen größeren Anteil vegetarischer und veganer Rezepte in den Publikationen, da die Leserinnen und Leser hier mehr Input erwarten”, weiß die Ernährungsexpertin und Journalistin Inga Pfannebecker. Zudem würden Verbraucher erwarten, dass in Rezepten zum Beispiel keine Frischhalte- und Alufolie mehr verwendet wird.
Weitere Ernährungstrends
Ebenfalls weiterhin im Trend liegen vegane und pflanzenbasierte Ernährung (von 49 Prozent der Befragten genannt). Auch immer mehr Verantwortliche in Groß- und Schulküchen sowie Mensen entscheiden sich für pflanzenbasiertes Essen in ihrem Speisenangebot. Wichtig auch bei vegetarischer und veganer Ernährungsweise ist jedenfalls, auf die umfassende Abdeckung aller Nährstoffe zu achten, denn allein der Verzicht auf tierische Lebensmittel bedeutet noch nicht automatisch, sich gesund zu ernähren: “Eltern möchten sicher sein, ihre Kinder dabei ausreichend mit essenziellen Nährstoffen zu versorgen und mögliche Mängel zu vermeiden“, erklärt die Ernährungswissenschaftlerin Verena Dickson,
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Am dritten Platz rangiert der Trend zur digitalen Ernährungsberatung in Therapie und Prävention, welcher von 30 Prozent der Expertinnen und Experten als solcher beobachtet wurde. Im Rahmen des vermehrten Einsatzes digitaler Lösungen sehen die Ernährungsprofis auch, dass Ernährungsberatungen vermehrt Teil des sogenannten „Life Coachings“ werden:
„Die Faktoren, die nicht direkt mit der Ernährung verbunden sind, erweisen sich oft als zentrale Stellschrauben, um zu einer Verhaltensänderung zu gelangen. Die ganzheitliche Betrachtung des Wohlbefindens, physisch und psychisch, rückt in den Vordergrund“, so Juliane Isbrecht von der Akademie für Sport und Gesundheit.
Ebenfalls in den Top 10 zu finden: die Betriebliche Gesundheitsförderung – denn was für Profis im Sport essentiell ist, gilt auch fürs Handwerk, die “Kopfarbeit” im Büro und jegliche andere berufliche Tätigkeit. Außerdem steigt die Nachfrage: „Unternehmen wird immer bewusster, dass sie durch BGF die eigene Attraktivität für potenzielle Bewerberinnen und Bewerber sowie für die Mitarbeiter steigern können“, beschreibt die Diätologin Katharina Kühtreiber weitere Gründe für diesen Trend.
Die Top 10 Ernährungstrends 2022
1. Klimafreundliche und nachhaltige Ernährung (von 71% der Befragten genannt)
2. Vegane und pflanzenbasierte Ernährung: 49%
3. Digitale Ernährungsberatung in Therapie und Prävention: 30%
4. Bewusstsein für gesunde Ernährung (27%)
5. Personalisierte Ernährung und Biohacking (25%)
6. Convenience Food und Gesundes Essen To-Go (22%)
7. Ernährung für den Darm und Probiotika (17%)
8. Ernährungsmythen und falsche Ernährungsinformationen (15%)
9. Betriebliche Gesundheitsförderung (12%)
10. Ernährungsbildung in Kita und Schulen (11%)
Fotocredit: Pixabay
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