Fashion4Future: Caritas-Aktion gegen Klimakrise
Kleidungsstücke von Karl Markovics, Ursula Strauss, Josef Hader und vielen mehr als Zeichen gegen Massenkonsum und Klimakrise: Fashion4Future kommt Menschen in der Hungersnot zugute.
Redaktion
Im Südsudan droht eine Hungerskatastrophe – auch aufgrund der Klimakrise. Währenddessen kauft der/die durchschnittliche Österreicher*in etwa 60 Kleidungsstücke und entsorgt 35 davon wieder pro Jahr. „Die Art und Weise, wie wir leben und was wir konsumieren, hat auch Einfluss auf die Lebensrealität von Menschen an weit entfernten Orten dieser Welt. Die Klimakrise ist Realität. Ihre Folgen spüren wir hier bei uns in Österreich, aber auch in zahlreichen Ländern, in denen sich die Caritas engagiert – etwa dann, wenn wir Menschen dabei helfen, mit den dramatischen Folgen ausfallender Ernten und sich häufender Hochwasser zu überleben“, betont Klaus Schwertner, Gf. Caritasdirektor der Erzdiözese Wien. Bei einem Aktionstag der Caritas im carla Mittersteig am Freitag machte Schwertner auf die dramatische Hungersnot im Südsudan aufmerksam. Laut einem aktuellen Bericht der FAO, dem sogenannten Hunger Hotspots Report, ist der Südsudan unter den drei Ländern weltweit mit der akutesten Hungersituation. 1,4 Millionen Kinder unter fünf Jahren sind im Südsudan derzeit von akuter Unterernährung bedroht.
„Hunger ist kein Naturgesetz! Hunger ist eine stille Not, die wir gemeinsam bekämpfen können. So wie jede und jeder von uns einen Beitrag leisten kann, um die Corona-Pandemie zu überwinden – impfen, testen, Hände waschen und Maske tragen – so kann jede und jeder von uns auch einen Unterschied machen, wenn es darum geht, einen Klimakollaps abzuwenden und den Hunger zu stillen.“ Im Juli rief die Caritas dazu auf, hochwertige und selten getragene Kleidung zu spenden und in einem der beiden Secondhand-Lagern der Caritas in Wien abzugeben. Hunderte Wienerinnen und Wiener und zahlreiche Prominente folgten dem Aufruf – unter ihnen Chris Lohner, die Toten Hosen und Thomas Brezina. Im Zuge eines Aktionstages im carla Mittersteig im 5. Bezirk wurden diese Stücke am Freitag wiederverkauft. Der Gesamterlös kommt Partnerprojekten im Südsudan zugute, in denen Menschen unterstützt werden, mit den klimatischen Veränderungen, die der globale Norden zu großen Teilen verursacht, zurechtzukommen.
Von Wes Anderson geschenkter Bademantel
Eines der wahrscheinlich begehrtesten Kleidungsstücke hat Karl Markovics gespendet: „Für eure Aktion für den Südsudan kann ich euch ein extra für so einen Anlass aufbewahrtes Sonderexemplar zur Verfügung stellen. Es ist ein fliederfarbener Bademantel mit dem Aufdruck ‚The Grand Budapest Hotel‘. Es war das Dreh-Abschlussgeschenk für den gleichnamigen Film von Wes Anderson“, erklärte er bei der Übergabe.
Zu ergattern beim Aktionstag gab es auch: Ein Sommerkleid von Ursula Strauss, ein Seidenkleid von Chris Lohner, das Sommerkapperl von Josef Hader, ein Sakko von Thomas Brezina, das er bei einigen Auftritten seines ersten Liebesromans getragen hat, Hemden von den Gitarristen und Bassisten der Toten Hosen, einen Anzug von Cornelius Obonya, Video-Outfits von Pizzera & Jaus, Schuhe von Christopher Seiler, ein Hemd von Alfons Haider, das er selbst in Miami gekauft hatte, ein Pfauen-Outfit von Michi Buchinger, eine Lederjacke von Pia Hierzegger, mehrere Kleidungsstücke von Isolde Bornemann und Johanna Setzer, Kostüme von Lukas Permann und Marjan Shaki sowie Dressen des ÖFB-Teams.
„Vielen Dank für die unglaubliche Unterstützung aller Spenderinnen und Spender. Im Südsudan bahnt sich zwischen Kriegsnachwehen, Corona und Überschwemmungen zusätzlich eine Hungerskatastrophe an“, sagte Schwertner. „Mit unserer Aktion wollen wir ein konkretes Zeichen setzen und helfen. Unser Konsumverhalten trägt ganz wesentlich zur Klimakrise bei. Das nachhaltigste Kleidungsstück ist deshalb oftmals jenes, das nicht produziert werden muss. Danke Allen, die bei unserer Aktion mitmachen. Mit der Wahl, welches Kleidungsstück wir kaufen, haben wir viel in der Hand. Entscheiden wir uns nachhaltig und sozial. In diesem Fall können aus T-Shirts symbolhaft Mangobäume wachsen. Jede Spende hilft! Danke.“
Fotocredit: Caritas