Forderung: Keine Kredite an die Falschen - packmas.jetzt

Lisa Paus, finanzpolitische Sprecherin der deutschen Grünen im Bundestag, fordert ein richtiges Augenmaß bei der Corona-Kreditvergabe.

Lisa Paus schreibt in einem Gastkommentar für das Handelsblatt, dass sich Aktionäre „in den letzten Jahren regelmäßig über großzügige Ausschüttungen freuen [konnten]: Seit 2011 waren es fast 350 Milliarden Euro an Dividenden und allein in den beiden Rekordjahren 2018 und 2019 über 100 Milliarden Euro. Dazu kamen steigende Kurse, getrieben auch durch Milliarden-Aktienrückkäufe einiger Dax-Unternehmen.“ Paus kritisiert: „Doch dieses Jahr ist nicht normal. Wir stehen am Anfang der mutmaßlich schwersten Wirtschaftskrise der Nachkriegsgeschichte. Deshalb haben es viele mit Irritation wahrgenommen, dass drei von vier börsennotierten Unternehmen angekündigt haben, an Dividenden festhalten zu wollen.“

Keine Dividenden bei Staatshilfen

In Frankreich wäre man schon weiter: „Unternehmen, die Hilfe vom französischen Staat nehmen, dürfen keine Dividenden ausschütten. Hilfe kann dabei sowohl staatlich garantierte Kredite als auch Stundungen bei Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen bedeuten.“ Paus fordert: „Die gewaltigen Milliarden-Konjunkturprogramme nach Corona bringen auch die Chance, die Wirtschaft insgesamt neu auszurichten: Weniger an der Kurzfristigkeit des Shareholder-Value-Kapitalismus und mehr an Nachhaltigkeit orientiert.“

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